Hier liegt Geschichte auf Lager: Die ersten Rotkreuzmuseen öffnen ihre Türen.
In Nürnberg eröffnet das bis heute größte Rotkreuzmuseum Deutschlands. In acht Ausstellungsräumen sowie einer geräumigen Fahrzeughalle präsentiert es die reiche, lange und spannende Geschichte des Roten Kreuzes. Zu den Großexponaten zählen Originalfahrzeuge ab Baujahr 1960, eine Sanitätskutsche von 1918, ein Fuhrwerk für den Massentransport von Verwundeten sowie eine sogenannte Handmarie, eine Art Schubkarre für Verletzte. Auf drei Etagen präsentiert das Museum außerdem Schwesterntrachten, Dienstuniformen, Ehrenzeichen und eine Fülle sanitätsdienstlicher Gerätschaften. Vom Brutkasten bis zur Wiederbelebungsmaschine und vom Verbandstornister bis zu Feldtelefonen, wie sie während der Reichsparteitage eingesetzt wurden. Auch Suchdienst, Bergwacht und Wasserwacht sind mit eigenen Abteilungen vertreten. So trägt das Haus dazu bei, "den Helferinnen und Helfern die Wurzeln ihres Tuns zu vermitteln und die lokale und internationale Geschichte des Roten Kreuzes näher zu bringen".
Die ersten derartigen Kollektionen entstanden in den sechziger und siebziger Jahren als private Initiativen langjähriger Mitglieder. Im Laufe der Jahre entwickelten sich daraus Sammlungen von beträchtlichem Wert und von öffentlichem Interesse. In Nürnberg leistete Gerhard Gebuhr Pionierarbeit, in Pinneberg Hans-Peter Tank, in Geislingen Rolf Ellinger und in Berlin Hans-Joachim Trümper. Heute sind fünfzehn dieser Museen in einer rührigen Arbeitsgemeinschaft vereinigt. Auch in etlichen anderen Ländern bestehen vergleichbare Einrichtungen, darunter auch im italienischen Castiglione, wo die Idee einst ihren Anfang nahm. Sie bilden die Schatzkammern der einzigartigen Kulturgeschichte des Roten Kreuzes.