Florence Nightingale ist die Namensgeberin der höchsten Auszeichnung, die seit 1912 Rotkreuz-Schwestern als Anerkennung für ihre herausragende Arbeit verliehen wird. Die englische Schwester revolutionierte seit ihrem Einsatz im Krimkrieg das Gesundheitswesen und beeinflusste die Rotkreuz-Idee.
Die Britin Florence Nightingale brachte es zur wohl berühmtesten Krankenschwester aller Zeiten. Sie hatte bei Düsseldorf eine Schwesternschule besucht, Medikamentenkunde und Wundpflege gelernt. Während des Krimkriegs hatte sie im Militärlazarett von Skutari (Shkodra im heutigen Albanien) verwundeten und oft auch an Cholera erkrankten Soldaten beigestanden. Da sie ihre nächtlichen Runden durch die Säle stets mit einer Laterne drehte, ging sie als "die Lady mit der Lampe" in die Geschichte ein.
Nach ihrer Rückkehr revolutionierte sie durch ihre Lobbyarbeit und ihre Schriften das britische Gesundheitswesen. Ihr Beispiel beeinflusste auch Henry Dunant und Gustave Moynier, die beiden wichtigsten Begründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Eben dieses Internationale Komitee stiftet dann 1912 die Florence-Nightingale-Medaille. Als „immerwährende und allseitige Auszeichnung für wahre Nächstenliebe und edle Menschlichkeit“ soll sie insbesondere den Beitrag von Krankenschwestern, aber überhaupt von Frauen im Roten Kreuz stärker würdigen. Zu den ersten Trägerinnen gehören drei Oberinnen deutscher Schwesternschaften, Elsbeth von Keudell, Alexandrine Gräfin von Üxküll-Gyllenband und Mathilde Freiin von Horn. Die Medaille stellt bis heute weltweit die höchste Auszeichnung für Krankenschwestern dar. Sie wird alle zwei Jahre verliehen.